Hinweis auf einen Rundgang über den Campus Berlin-Dahlem:
„FREIES DENKEN – FREIE WISSENSCHAFT“

Ein neuer Rundgang über den Campus Berlin-Dahlem führt in die turbulente Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg: Aus der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG) wird 1948 die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und in die ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institute in Berlin zieht im selben Jahr die neu gegründete Freie Universität Berlin ein. Auch sie feiert in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag.

FREIES DENKEN – FREIE WISSENSCHAFT

Campus-DahlemTour zum Geburtstag von Max-Planck-Gesellschaft und Freier Universität

2.7., 6.8., 3.9., 1.10.202311:00 Uhr

Treffpunkt:      Harnack-Haus, Ihnestr. 16-20, 14195 Berlin

Preise:            8 € pro Person, 5 € ermäßigt (Schüler:innen, Student:innen, Erwerbslose)

Anmeldung nicht erforderlich!

Website der Veranstalter mit weiteren Themenführungen


Ab 1912 wird Berlin-Dahlem mit den Kaiser-Wilhelm-Instituten (KWG) zu einem Motor der Wissenschaft. Noch heute wird diese Geschichte, in der die Max-Planck-Gesellschaft wurzelt, in vielen Gebäuden des Campus anschaulich. Wegen der Bombenangriffe auf die Hauptstadt verlagerte die KWG in den letzten Kriegsjahre die meisten Berliner Institute nach Süd- und West-Deutschland. Als die Amerikaner den Südwesten der Hauptstadt bei Kriegsende besetzten, war der Forschungsbetrieb fast vollständig zum Erliegen gekommen.

Der neue Rundgang vermittelt viele spannende Informationen über die Jahre des Wiederaufbaus unter den Bedingungen des sich abzeichnenden Kalten Kriegs, der sich in Berlin besonders früh bemerkbar machte. Das gilt auch für die Wissenschaft. Studierende und Professoren der im Ostteil gelegenen Berliner Universität beschlossen als Antwort auf den politischen Druck durch die Sowjetische Besatzungsmacht eine eigne, freie Universität im Westteil der Stadt zu gründen. Unterstützt von den Amerikanern und mithilfe internationaler Geldgeber und West-Berlins wurde der Plan umgesetzt.

Dass in Dahlem Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft nahezu leer stehen, begünstigte das Vorhaben. Ebenso, dass die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Umbruch war. Nach ihrer Umgründung zur Max-Planck-Gesellschaft (MPG) orientierte sie sich nach West-Deutschland. Dort baute sie auch die aus Berlin evakuierten Institute für Physik, Chemie und Biologie wieder auf und verzichtete auf die angestammten Gebäude. Nur zwei Berliner Institute, darunter das Fritz-Haber-Institut, blieben wo sie waren. Nebenan begann im Dezember 1948 der Lehrbetrieb der Freien Universität im ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in den ungeheizten Räumen. Die Zahl der wissenshungrigen Studierenden wuchs so rasant, dass Neubauten dringend notwendig wurden. – Und wieder war es die MPG, die das möglich machte, indem sie Flächen an die Universität abgab.

Die Tour würdigt auch jene oft vergessene Wissenschaftlerinnen, denen es zu verdanken ist, dass die Forschung über das Kriegsende hinaus in Dahlem lebendig blieb. Denn als Abteilungsleiterinnen organisierten Else Knake, Elisabeth Schiemann und Luise Holzapfel den Übergang von der KWG in die MPG und sprachen auch mit der Gründung der Freien Universität ein Wort mit.

An der Campus-DahlemTour können Einzelbesucher*innen bis Oktober an jedem ersten Sonntag im Monat ohne vorherige Anmeldung teilnehmen. Treffpunkt ist jeweils 11 Uhr, Harnack-Haus in Berlin.

Sonntagsführungen: https://www.mpg.de/11137898/dahlemtour-berlin

Die Tour kann darüber hinaus auf Anfrage auch für Gruppen gebucht werden.

Thementouren für Gruppen: https://www.mpg.de/dahlemtour
 

Die vielfältigen Verflechtungen beider Forschungseinrichtungen dokumentieren noch heute Gebäude und Erinnerungszeichen des Campus und erklären, warum MPG und FU auch heute sehr eng verbunden sind, was sich in zahlreichen Kooperationen ausdrückt. Auch bei der Feier zum 75. Gründungstag der Freie Universität am 4.12.2023 wird die Max-Planck-Gesellschaft dabei sein mit ihrer Wanderausstellung „Pioniere des Wissens“. Die Nobelpreisträger*innen der Max-Planck-Gesellschaft“. Sie ist ab Dezember 2023 im Audimax der FU zu sehen. Einblicke in die Welt der Wissenschaft mit vertiefenden Informationen zu der Ausstellung „Pioniere des Wissens“ bietet schon bereits die Digital Story. Filme, Fotos, Grafiken, Cartoons, Erklärungen und Animationen sind zu einer unterhaltsamen, multimedialen Geschichte verbunden.

Digital Story: https://www.nobel.mpg.de/


 

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