Das "Harnack-Prinzip" in der Denkschrift von 1909 -
bis heute geistige Grundlage der MPG

Oft wird das Archiv der Max-Planck-Gesellschaft auch nach den "geistigen Grundlagen" der Max-Planck- und der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gefragt. Dabei geht es um das sogenannte Harnack-Prinzip. Jeder und jede, die sich schon einmal mit der Max-Planck-Gesellschaft befasst haben, kennen diesen Begriff. Viele wissen auch, dass er auf den Theologen und Kirchenhistoriker Adolf von Harnack (1851-1930) zurückgeht, der mit ihrer Grüdung erster Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft war. Einigen ist auch bekannt, das es da ein Memorandum oder eine Denkschrift gab, die Harnack an Kaiser Wilhelm II. gerichtet hatte, was in der Folge zur Gründung der KWG am 11. Januar 1911 führte. Für die Grundgestalt der heutigen MPG hat Harnacks Initiative von damals immer noch Gültigkeit.

Die Grundidee lautet in etwa dahin, wissenschafliche Forschungsinstitute jeweils um eine herausragende Forscherpersönlichkeit aufzubauen. Aber von wann ist diese Denkschrift, und was genau steht eigentlich darin? Was verstand Harnack selbst im Einzelnen unter dem Prinzip, das später nach ihm benannt werden sollte und bis heute so heißt?

Da uns diese Frage häufig erreicht, möchten wir an dieser Stelle und zur schnelleren Zugänglichkeit das historische Dokument der in der Tradition Wilhelm von Humboldts formulierten Denkschrift Harnacks präsentieren.
Das Dokument stammt aus der Archivale mit der Signatur AMPG, I. Abt., Rep. 1A, Nr. 3-2. Eine handschriftliche Version der Denkschrift hat sich soweit bekannt ist nicht erhalten; die Schrift wurde gleich "als Manuskript gedruckt".

Wer in der Vorgeschichte der Kaiser-Wilhelm- und Max-Planck-Gesellschaft noch weiter "graben" möchte, sollte sich auch mit den sogenannten "Plänen für Dahlem" befassen, die auf den preußischen Kulturpolitiker Friedrich Althoff (1839-1908) zurückgehen (ebenfalls in I. Abt., Rep. 1A, Nr. 3-2).
 

21. November 1909

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AMPG: I. Abt., Rep. 1A, Nr. 3-2

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